* * *

Bewusst geehrter Herr Professor,
gestern war ein schöner Tag. Ich wollte mein Unterbewusstsein ein bisschen lüften, da es im engen, dunklen Raum meines Schädels immer von Motten bedroht ist.
Ich habe es in einem Baumwollsack draußen rausgehängt und dann, stellen Sie sich vor, ist was unerwartetes passiert. Aus dem Sack sprang eine Katze raus, gefolgt von einer Meise, die im Schnabel eine angeschlagene Tasse hielt, gefolgt von einem übernatürlich großen Baseballschläger, der die Tasse zu zerschlagen versuchte. Ich guckte in die Tasse rein und sah einen neugeborenen Ball.
Er strahlte solche Unschuld, Reinheit und Schönheit aus! Leider kehrte in dem Moment die Katze zurück, mit zehn Mäusen, die sie dem Ball schenkte. Auf einmal wurde der Ball groß und dreckig und als ich versuchte ihn abzuwischen schrie er grob: "Nimm deine Pfoten weg, du alte Schabracke, und verschwinde zusammen mit deinem Superego!"
Jetzt sitzen wir mit der Meise und überlegen wie es weiter gehen soll.
Haben Sie eine Idee?
In aller Freudschaft,

Ihre psychoanalytisch desorientierte
Studentin